Ausgabe 2022

Organspende offen thematisieren

Organspende offen thematisieren

Wer in Deutschland auf ein Spenderorgan angewiesen ist, muss unter Umständen mehrere Jahre darauf warten. So standen im Jahr 2022 rund 9.200 Wartenden bundesweit lediglich 932 Organspender gegenüber. Das mag darauf zurückzuführen sein, dass Organspende ein Thema ist, vor dem sich viele Menschen fürchten. Denn sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen, ist nicht leicht. Doch jeder von uns kann durch einen Unfall oder eine Krankheit in die Situation geraten, auf eine Organ- oder Gewebespende angewiesen zu sein.

Für uns ein Herzensthema

Der IKK Südwest ist Organspende darum ein großes Anliegen. Wir möchten für mehr Aufklärung sorgen und die Situation der Organspende in Deutschland verbessern. Denn mit nur einer Unterschrift kann jeder zum Lebensretter werden. Um das zu erreichen, braucht es aber zwingend eine größere gesellschaftliche Akzeptanz. Denn wer hinreichend informiert ist, dem fällt es wesentlich leichter, eine Entscheidung zu treffen und diese in einem Organspendeausweis zu dokumentieren.

Zwar können sich laut Umfragen im Jahr 2022 rund 84 Prozent aller Menschen in Deutschland vorstellen, nach dem Tod ein oder mehrere Organe zu spenden. Doch Transplantationen sind nur möglich, wenn Menschen zu Lebzeiten eine persönliche Entscheidung treffen, diese schriftlich festhalten und sie im besten Fall mit ihren Angehörigen beziehungsweise Vertrauenspersonen besprechen. Und auch junge Menschen können sich schon entscheiden: Bereits mit 14 Jahren kann einer Organspende widersprochen werden, mit 16 Jahren kann die Entscheidung für oder gegen eine Organentnahme auf einem Ausweis dokumentiert werden.

Aufklären und entscheiden

Um diesen jungen Menschen alle Fakten rund um das lebenswichtige Thema an die Hand zu geben und so die Entscheidungsfindung zu erleichtern, veranstaltet die IKK Südwest bereits seit 2014 Organspendetage. Meist sind wir damit in weiterführenden Schulen zu Gast und ermöglichen auf ungezwungene Weise einen Einblick in die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Schüler können mit Experten und Betroffenen sprechen, denn es sind sowohl Mediziner als auch transplantierte Menschen vor Ort. Die Tage schließen immer mit einer offenen Talk-Runde, in der die Schüler alles erfragen können, was für sie besonders wichtig ist, zum Beispiel: Wie läuft eine Organspende eigentlich ab? Wie ist es, auf ein lebenswichtiges Organ zu warten? Und wie fühlt es sich an, eines zu erhalten?

2022 gab es zwei Organspendetage, und zwar am 11. Mai in Koblenz und am 12. Oktober in Gießen. Hier luden Kooperationspartner der IKK Südwest, darunter die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation, die Deutsche Stiftung Organtransplantation und die Stefan- Morsch-Stiftung, an ihren Informationsständen zu Mitmachaktionen ein. Dort natürlich erhältlich: Der Organspendeausweis, um die eigene Entscheidung festzuhalten.

Jörg Kiefer, Regionaldirektor Süd/West:

„Wenige Gesundheitsthemen werden in Deutschland so kontrovers diskutiert wie Organspende. Wir freuen uns, mit den Organspendetagen einen Beitrag leisten zu können. Denn so sorgen wir bei dieser wichtigen Entscheidung für mehr Aufklärung.

Daniel Volksheimer, Regionaldirektor Nord/Ost:

„Mit unseren Organspendetagen wollen wir den Menschen in der Region, insbesondere Schülern, mehr Informationen zu diesem Thema an die Hand geben. Mit Betroffenen und Experten gelingt uns das immer wieder – ein Engagement, das sich lohnt und das wir auch in Zukunft gerne fortsetzen.

Quelle: https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/

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